Ich bringe Sie zur Familie von Kim und Sander.
Sie haben zwei Kinder. Joep im Alter von 1 Jahr und Sophie im Alter von 3 Jahren. Sander ist ganztags zu Hause, also wird das Kinderbetreuungsgeld eingestellt. Eine völlig logische Geschichte.
Außer in diesem Fall.
Denn Sander kümmert sich nicht um seine Familie. Der in einem Hoch-Tief-Bett im Wohnzimmer liegt. Er wird zweimal täglich zu Hause gepflegt. Täglich mit Morphium behandelt wird. Und der laut Ärzten höchstens noch drei Wochen zu leben hat.
Doch das System urteilt: Es ist ein Elternteil zu Hause, also ist keine Pflege nötig.
Als ob Anwesenheit dasselbe wäre wie Verfügbarkeit. Als ob todkrank zu sein bedeutet, babysitten zu können.
Jeder versteht, dass Regeln notwendig sind. Aber Regeln, die keinen Raum für Menschlichkeit lassen, werden unmenschlich.
Und während diese Familie eine der schwierigsten Phasen ihres Lebens durchmacht, muss sie auch dafür kämpfen, zu beweisen, dass sie ein Recht auf etwas hat, das für unser Kind einfach notwendig ist: Schutz, Struktur, einen sicheren Ort außerhalb dieses Hauses voller Sorgen.
Oder, um ehrlich zu sein: Kim kämpft sich zu Tode. Denn die zusätzlichen Kosten für die Kinderbetreuung belasten die Situation. Weil sie sich Sorgen macht, wie lange Sander zu Hause sein wird. Überhaupt noch lebt.
Weil der Ausgang der Krankheit, die Sander hat, bekannt ist. Der in der Aula des örtlichen Krematoriums endet.
Und obwohl Sander und Kim von mir erfunden wurden, ist diese Situation nicht so. Ich habe in den letzten zwei Jahren mehrere Familien beraten, die genau das durchgemacht haben.
Ich möchte nicht um eine Ausnahme „betteln“. Ich möchte, dass Situationen wie diese gesehen werden. Dass sie anerkannt werden. Und dass es eine Möglichkeit gibt, von Regeln abzuweichen, die in solchen Fällen ihren Zweck völlig verfehlen.
Ich sammle Geschichten. Ihre Geschichten.
Für ein schwarzes Buch.
📘 Echte Erlebnisse. Aus dem wahren Leben.
Nicht, um um Mitleid zu bitten –
– sondern um Veränderungen zu fordern.
Ein schwarzes Buch, das zeigt, wo das System feststeckt.
Das die Politiker zwingt, zuzuhören.
Das Raum für Ausnahmen schafft, wo sie bitter nötig sind.
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Anonym ist erlaubt. Kurz oder ausführlich. Er muss nicht perfekt geschrieben sein. Nur echt.
Denn: Was wir nicht erzählen, bleibt unsichtbar.
Und was unsichtbar ist, ändert sich nicht.